1. Das grüne Wunder

Mehr Bäume und Grünflächen braucht die Stadt! Sie kühlen bei Hitze, speichern Wasser bei Regengüssen und bieten Insekten, Vögeln oder Eichhörnchen frisches Futter und eine sichere Bleibe. Normalerweise wurzeln Bäume fest in der Erde. Doch jungen Exemplaren macht es nichts aus, gelegentlich durch die Gegend zu rollen. Wichtig ist dabei, dass die Ausrichtung an den Standorten

immer dieselbe bleibt. Denn Bäume orientieren sich am Sonnenlauf und richten ihre Blätter nach dem Licht aus. Nachdem sie in den Sommermonaten den Stadtraum belebt haben, pflanzen wir die Bäume im Herbst an einem geeigneten Platz dauerhaft ein. Aus den Wanderbäumen sind dann Bleibebäume geworden.

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Tipp

Sorgt dafür, dass sich die Nachbarschaft rund um die Bäume gut vernetzt. Sammelt Unterschriften und lasst Lobmitteilungen an die zuständige Verwaltung schreiben. Das ebnet den Weg für eine menschlichere und grüne Umgestaltung der Straße

2. Super fürs Stadtklima

Etwa zehn Grad kühler ist es unter einem ausgewachsenen Baum mit großem Blätterdach. Der Kühleffekt hängt von der Größe der Baumkrone ab, die den Schatten wirft, und von der Anzahl der Blätter. Über deren Oberfläche geben Bäume eine große Menge an Wasser ab, wobei Verdunstungskälte entsteht. Darum ist es im Schatten eines Baums immer angenehmer als unter einem Sonnenschirm. Außerdem super fürs Stadtklima: Bäume filtern Staub aus der Luft, binden klimaschädliches CO2,  machen den Straßenlärm leiser und durch Baumbeete werden Flächen entsiegelt.

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Tipp

Auch kleine Bäume spenden Schatten, der die Sonneneinstrahlung mindert und dadurch Temperaturen senkt. Die Verdunstung über die Blätter kühlt die Luft. Abhängig von Blätterdichte und Kronendurchmesser fühlt man sich durch Bäume bis zu 5 Grad kühler.

 

3. Hängebirke & Co.

Wenn Bäume auf Wanderschaft gehen, dürfen sie nicht zu schwer und zu hoch sein. Sonst könnt ihr die Module nicht mehr bewegen. Der Stamm mit Krone sollte maximal zwei bis drei Meter hoch sein. Wählt Bäume aus der Gegend aus oder solche, die schon lange dort wachsen. Das ist wichtig, damit sie später ins örtliche Ökosystem passen. Denn nur dann finden Hummeln, Wildbienen und andere Insekten ausreichend Pollen und Nektar. Maulbeeren, Kornelkirschen, Hängebirken, Mispeln, Quitten, Birnen- oder Kirschbäume eignen sich prima als Buffet für Insekten – und als Treffpunkt für Menschen. Sie vertragen außerdem gut heiße und trockene Tage. Achtet darauf, dass sich eure Bäume in Containern wohlfühlen und die Ballen nicht größer als 50 cm (Breite) und 30 cm (Höhe) sind.

 

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4. Mobil im Modul

Jetzt wird’s spannend! Um die Bäume ins Modul zu pflanzen, braucht ihr ein paar Werkzeuge und Materialien, die alle leicht zu besorgen sind. Pro Baum solltet ihr mindestens zwei Helferinnen und Helfer*innen sein. Als unterste Schicht legt ihr eine Noppenfolie ins Modul. Diese schützt das Holz vor stehender Nässe. Darauf stellt ihr einen Pflanzsack aus Kunst-Filz und füllt dort ein wenig strukturstabile Erde mit hohem Mineralanteil hinein. Nun kommt euer Baum in den Pflanzsack. Wenn er gerade steht, füllt die restliche Erdmischung ein. Damit Bestäuber noch mehr Futter und einen Schlaf- und Paarungsplatz finden, haben wir auch Module für Hochbeete entwickelt. In diese kommen Wildpflanzen mit tollen Blüten, wie etwa Fenchel, Mohn, Malve, Johanniskraut, Wiesensalbei, Ysop oder Königskerze. Eine Mulchschicht aus Heu oder Stroh sorgt dafür, dass die Erde nicht so schnell austrocknet.

 

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5. Sicher Angekommen

Damit die Bäume an heißen Sommertagen nicht verdursten, brauchen sie regelmäßig Wasser. Dafür sorgen die Wassersäcke auf den Pflanzballen. Diese haben an ihrer Unterseite zwei Auslässe, die die Bäume tröpfchenweise mit frischem Nass versorgen. Der Erdballen nimmt so die Feuchtigkeit besser auf. Ihr müsst nur zwei bis drei Mal in der Woche den Wassersack mit einem Gartenschlauch auffüllen. Den Hochbeeten solltet ihr jeden Tag eine Gießkanne voll, also zehn Liter, Wasser geben.

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Tipp

Gießt die Hochbeete am frühen Morgen und immer nur direkt auf die Erde. Denn so geht mehr Feuchtigkeit an die Wurzeln. Denkt auch an die Ecken, die trocknen besonders schnell aus!

 

6. Gut verwurzelt

Schon viele unserer Wanderbäume haben mittlerweile Wurzeln geschlagen. Nachdem sie in den Sommermonaten unterwegs waren, sind sie zu Bleibebäumen geworden. Plant genügend Zeit ein, um für sie die passenden Plätze zu finden. Sie sollten gut sichtbar auf öffentlichen Flächen liegen. Mit Schildchen könnt ihr dann darauf aufmerksam machen, warum und wie die Wanderbaumallee funktioniert. Prima geeignet sind dafür Urbane Gärten, soziale Einrichtungen wie Spielplätze, Unterkünfte für geflüchtete Menschen oder Kitas und kulturelle Treffpunkte. Neben der Himmelsrichtung sollten auch der Boden und die Lage (mit viel Sonne oder Schatten) zur jeweiligen Art passen. Fürs Einpflanzen braucht ihr zwei bis drei Menschen, die mithelfen. Rechnet genug Zeit ein für das Ausheben des Pflanzlochs.

Mehr lesen… Pflanzanleitung - so können die Bäume gut wurzeln schlagen Checkliste: So könnt ihr finanzielle Unterstützung erhalten:
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„How to Wanderbaumallee“ ist ein 2023 durchgeführtes Projekt von Tilia e.V.

Inhalt und Redaktion: Tilia e.V.
Grafik und Gestaltung: Gabriella Micciche
Text: Annik Aicher

Finanziert durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration aus Landesmitteln, die der Landtag von Baden-Württemberg beschlossen hat.